Ohne radikale Änderungen im Telefonnetz wird das mobile Kommunikationssystem schon in wenigen Jahren kollabieren. Ich persönlich hab nichts dagegen. Vielleicht können wir Menschen uns dann wieder normal mit einander unterhalten.
Bild von Sivia Sivi |
Als Erstes dürfte das Videoangebot von YouTube für Handys ausfallen. Bald darauf könnten aber auch Twitter-Dienste und sogar E-Mail-Funktionen nicht mehr störungsfrei funktionieren. Denn die Netze sind der Datenflut von immer mehr Smartphones nicht gewachsen. Wenn der Markt weiter so rasant wächst, droht schon 2013 der weltweite Kollaps der Mobilkommunikation.
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Als vor rund zehn Jahren das 3G-Netzwerk eingeführt wurde, schien solche Überlastung noch unvorstellbar. Allenfalls ein paar Manager mit ihren Black- Berry-Geräten waren damals auf der beinahe leeren digitalen Datenautobahn unterwegs. Doch drahtlose Modem-Sticks mit Internetzugang sowie Millionen verkaufte iPhones haben die Fahrbahnen für Bits und Bytes verstopft. Ein einziger Video-Stream belegt so viel Bandbreite, wie beispielsweise von 100 Telefonanrufen benötigt werden. Und der Andrang im Mobilnetz wird sich nach Schätzungen in den nächsten vier Jahren jedes Jahr verdoppeln. Lüneburg.....
Die designierten Nachfolgetechniken für das 3G-System - LTE und WiMAX - werden aber nur in der Lage sein, 50 Prozent mehr Daten pro Sekunde zu gewährleisten. Die Rettung, zumindest vorerst, ist wohl eine Verbreiterung der Datenautobahn - das heißt, die Ausweitung des Übertragungsspektrums. Militärische und kommerzielle Sendefrequenzen sind oft noch unterbelegt und könnten Platz machen für private Nutzung.
Aber auch dies wird den Kollaps nur verzögern. Um die Datenflut langfristig einzudämmen, hilft allenfalls eine drastische Maßnahme: weg von der Flatrate hin zur Bezahlung nach der Menge verarbeiteter Daten. Sonst steht nur eine bislang umstrittene Alternative ins Haus: kleine Mobilfunksender in der eigenen Wohnung. Wenn solche „Femtocells“ flächendeckend installiert würden, könnten sie das Zehn- bis Hundertfache an Daten versenden, ohne dass dabei Netzknotenpunkte belastet würden. Aber obwohl die Strahlung dieser Heimsender viel geringer als jene von Mobilfunkmasten ist, dürfte ein Unbehagen bleiben. Ferner könnten sich Sender in unmittelbarer Nachbarschaft gegenseitig stören. Aufschluss sollen Femtocell-Geräte bringen, die seit 2009 auf dem Markt sind.
Quellen : http://www.geo.de/GEO/technik/66762.html