Weltmacht auf vier Beinen
Sie verbraucht mehr Nahrung, als sie produziert, und stößt soviel Treibhausgas aus wie ein Kleinwagen. Ohne Frage, kein anderes Tier verändert die Welt so nachhaltig wie die Kuh - und schadet ihr damit so extrem. Und Schuld daran ist nur der Mensch...
Jede Kuh nimmt etwa 100 Liter Wasser am Tag zu sich. Sie kann bis zu 12 Liter in weniger als 30 Sekunden schlucken. Um 10.000 Liter Milch im Jahr von dem Viech zu bekommen, muss es 50.000 Liter Wasser trinken. Weltweit vertilgen Kühe jedes Jahr mehr als 77 Mio. Tonnen Futter, produzieren allerdings nur 55 Mio. Tonnen Fleisch.
Am Tag stößt des Viech 2000 giftige Gaswolken aus. Etwa alle 40 Sekunden eine. Bei der Verdauung entweichen ihr auf diese Weise über 235 Liter Methangas und dieses Gas belastet die Atmosphäre 20 ig mal mehr wie co2. Die Viehzucht ist mit 11% am Treibhauseffekt beteiligt.
Weideflächen nehmen heute fast ein Drittel der eisfreien Erdoberfläche ein. Kein Wunder, denn weltweit gibt es mehr als 1,4 Milliarden Rinder und Kühe. Allein in Brasilien, dem größten Fleischexporteur der Welt grasen Tag für Tag mehr als 200 Mio. Tiere. Und die brauchen Platz. Deshalb werden in jeder Sekunde 10.000 Quadratmeter Regenwald gerodet. Setzt man das in ein Verhältnis zum Verkauf von Hamburgern, so bedeutet das, dass 6 Quadratmeter für jeden Burger herhalten müssen.
Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich in Europa wird finanziell so stark unterstützt wie die Viehzucht. Mit mehr als 46 Milliarden Euro wird die Landwirtschaft jedes Jahr subventioniert. Das sind rund 800,-€ für jede Kuh.
Aber Hilfe ist in Sicht: Es gibt erste Katalysatoren für die Kuh. Ja. Eine Faustgroße Tannin Tablette könnte sich über mehrere Wochen langsam in den vier Kuhmägen auflösen und statt Methan unschädliche Propionsäure bilden. So könnte man im ersten Versuch die Kuh-Emmision um 20 % senken.
Müssen wir wirklich noch Tiere halten, um Fleisch zu produzieren, oder stehen wir bereits an der Schwelle zur Ära des tierfreien Fleisches? Was heute noch als Fantasterei abgetan wird, kann schon in wenigen Jahren kulinarische Wirklichkeit sein, zum Beispiel Beefsteak à la Techno. Ein Schnellrestaurant im Jahre 2025. Sie bestellen einen doppelten Cheeseburger mit Pommes frites und einen Eiskaffee mit einem fast unaussprechlichen Namen. Kurz darauf kommt das Essen. Das Fleisch ist extrem mager und kalorienarm. Es ist Rindfleisch, doch es stammt weder von einer Kuh noch von einem Bullen. ........